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Lackieren einer Lexankarosserie

#1 von RC Freak , 14.07.2013 22:09

Anleitung für das einfache Lackieren einer Lexankarosserie



Grundsätzlich: Lexankarosserien werden von innen lackiert, damit vermeidet man ein absplittern/abkratzen des Lackes bei Banden- oder „Feind“-berührungen. Die meisten heute im Handel erhältlichen Karosserien sind außen durch eine transparente Folie geschützt. Auf dieser Folie kann man ruhigen Gewissens mit einem wasserfesten Stift Bohrungen anzeichnen oder ein Design vorzeichnen (eher für den fortgeschrittenen Anwender). Zum Lackieren sollten ausschließlich spezielle Lexanfarben verwendet werden, Autolacke oder ähnliches eignet sich nicht, da diese Lacke nicht genug auf der glatten und vor allem flexiblen Oberfläche haften und absplittern.



Schritt 1: Ausschneiden / Bohren der Löcher für die Karosseriehalter

Bei vielen Baukästen ist bereits eine Karo mit im Karton. Diese ist oft (z.B. bei Tamiya) bereits an den richtigen Stellen zum Ausschneiden gekennzeichnet. Meist ist es die unterste sichtbare Linie im Lexan. Am Besten arbeitet man mit einer Lexanschere (es tut aber auch eine Nagelschere) und für die langen Schnitte wie an der Seite mit einer großen handelsüblichen Haushaltsschere. Mit etwas Übung kriegt man auch die Radkästen mit der Lexanschere schön rund, perfekt wird es mit einem Kreisschneider (wie etwa von der Firma OLFA, im Baumarkt erhältlich). Sind die Löcher für die Karosteher bereits gekennzeichnet, vergleicht man mit dem Chassis welche passen, da die Karos meist für mehrere, verschiedene Chassistypen eines Herstellers gefertigt werden. Mit einem Karobohrer aus dem Modellfachgeschäft geht das Bohren am einfachsten vonstatten, man kann aber auch zur Bohrmaschine greifen, klein vorbohren und auf die richtige Größe aufbohren. Dann noch ein Loch an der richtigen Stelle für die Antenne.

Bei Karosserien von anderen Herstellern geht man wie folgt vor: Untenrum wie gehabt ausschneiden, auch die vorderen Radkästen können/sollen so ausgeschnitten werden, wie sie eingezeichnet sind. Dann legt man die Karosserie aufs Auto und richtet sie so ein, daß die Vorderräder mit den Radkästen an der Karo übereinstimmen. Achte auch auf die seitlichen Abstände zwischen den Rädern und der Karo. Nun zeichnet man die Löcher an und bohrt diese. Jetzt wird die Karo auf das Chassis aufgesetzt und mit den Karosplinten in der richtigen Höhe fixiert. Mit Hilfe eines zusätzlichen Rades oder einer Schablone die hinteren Radkästen anzeichnen. Abschließend werden diese noch ausgeschnitten und wir gehen zum weiter zum nächsten Schritt.



Schritt 2: Lackiervorbereitungen

Die Scheiben werden nun innen abgeklebt. Oft sind Scheibenabkleber im Lieferumfang enthalten (HPI, Protoform…), sind diese nicht dabei, kann man sich diese einfach selber machen. Ich verwende dazu selbstklebende Airbrushmaskierfolie, es funkioniert aber auch mit feinem Malerkrepp. Dazu schneidet man ein rechtwinkeliges Stück ein wenig größer als die Scheibe ist aus und klebt dieses innen über die Scheibe. Mit einem Bastelmesser (Stanleymesser) schneidet man nun vorsichtig entlag der Linien die Form der Scheibe nach. Dabei nicht zu fest aufdrücken, geht der Schnitt zu tief ins Lexan, kann es sein, daß die Karosserie genau dort bei einem Crash bricht. Die äußeren Reste entfernen, fertig. Wichtig ist, die Karosserie von Fertigungsrückständen und Fingerabdrücken zu befreien, d.h. zu entfetten. Dazu mit lauwarmen Wasser und etwas Geschirrspülmittel gründlich auswaschen. Kein Geschirrspülmittel verwenden, das irgendwelche kosmetischen Inhaltstoffe hat („pflegt die Hände schon beim Spülen…“), das Billigsdorfer vom Hofer oder Mondo hat diese Zusätze nicht und macht auch ordentlich fettfrei. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Karo innen noch aufrauhen, das funktioniert sehr gut mit diesen gelbgrünen Schwämmchen aus Mutters Küche .

Die grüne Seite trocken verwenden, keine Angst, die entstehenden feinen Kratzer sind nach dem Lackieren nicht mehr sichtbar.



Schritt 3: Lackieren

Du suchst Dir einen warmen, staub und windfreien Ort zum Lackieren. Optimalerweise ist es dort auch schön hell und eine ausreichende Belüftung gewährleistet. Lackieren sollte man mehrere dünne Schichten, wird zuviel Farbe auf einmal aufgetragen entstehen Rinner und Ungleichmäßigkeiten, die nicht mehr zu korrigieren sind. Deshalb immer nur wenig Farbe auftragen. Dabei die Hinweise auf den Spraydosen beachten, wie zum Beispiel den richtigen Sprühabstand (in der Regel ca. 30 cm). Die einzelnen Schichten sollten immer leicht antrocknen, die Trockenzeit lässt sich mit einem Fön erheblich verkürzen. Achtung: Nicht mit der vollen Leistung des Föns arbeiten und nicht zu lange, da der lack sonst aufplatzen kann! Hat man eine schöne Farbdeckung erreicht und nirgends scheint mehr Licht durch ist genug Farbe in der Karo. Bei Neonfarben wird noch mit weiß hinterlegt, da diese Farben selber nicht genug decken. Die Hinterlegung mit weiß sorgt außerdem dafür, daß die Leuchtkraft verstärkt wird und die Neonfarbe greller wirkt.

Ist die Farbe trocken, können die Scheibenabkleber entfernt werden. Mit der Spitze eines Bastelmessers klappt das prima, ohne die Farbe rundherum abzukratzen. Wer Lust hat, kann noch die Scheiben tönen. Dazu gibt es eigene Lexanfarben (Smoke…), die aber mit größter Vorsicht zu lackieren sind. Hier wirklich nur hauchdünn auftragen, diese Farben „rinnen“ extrem schnell.



Schritt 4: Decals

Im letzten Arbeitsgang wird die Schutzfolie außen von der Karo abgezogen und die Karosserie mit den beiliegenden Decals versehen. Ich schneide sie mit einem Bastelmesser aus, das ist präziser als mit der Schere. Um zu vermeiden, das die Decals schief auf der Karo kleben, taucht man sie vor dem aufkleben kurz in Seifenwasser, so kannst du die Aufkleber noch richtig positionieren, bevor sie festkleben.



Viel Spaß und gutes Gelingen


 
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